Hallo!
Es ist ein leider verbreitetes Missverständnis, dass bei L/S-Betrieb beide Sender die gleichen Einstellungen haben müssten. Dem ist mit Nichten der Fall!!! Wahrscheinlich ein Denken aus grauer Urzeit, als die Übergabe an den Schüler noch mit dem Abschalten (Ja, Stromabschalten!!!) des Lehrersenders funktionierte. Dieses Verfahren war bei MULTIPLEX schon in den 1980er Jahren überholt!.
Das Verfahren läuft so: Das Modell wird korrekt mit allen Mischern und Einstellungen auf dem Lehrersender programmiert und auch eingeflogen. Wenn dann alles funktioniert, gilbt es zwei Möglichkeiten:
1) Der Schülersender wird in den Schulungsmodus gebracht. Die ist bei den heute noch recht üblichen MPX- Sendern (ROYAL evo/pro/SX, COCOCKPIT SX (C2 und C3), ProfiTX, SMART SX und bei den Sendern der mc3000/4000 Serien) durchgängig möglich. Ich gehe dabei davon aus, dass in allen Fällen M-LINK-Übertragung zum Einsatz kommt und die Lehrersender mit den entsprechenden Copilotbaustein bzw. >L/S-Stick ausgerüstet sind.
Der Lehrersender empfängt dann die Grundsignale des Schülers und verarbeitet diese intern!
Dabei ist nur noch die Anpassung im Lehrersender notwendig, damit die richtigen Geber auch die gewollten Servos erwischen,so dass es eben nicht zu Fehlfunktionen kommt (z. B. verdrehte Höhen-Funktion).
2) Im Schülersender wird ein Basismodell für alle zu übergebenden Funktionen angelegt - keine Mischer oder Geberoptionen! - das man dann z. B. "Schüler" nennt. Sonst bleibt alles wie im Fall 1).
Der Vorteil dieser Vorgehensweise (egal, ob Fall 1) oder 2)) ist der deutlich geringere Programmieraufwand und die Tatsache, dass als Schüldersender ein relativ einfacher Sender (bis runter zum SMART SX) eingesetzt werden kann ohne dem Schüler eine wichtige Funktion vermissen zu lassen.
In den meisten Fällen macht es auch keinen Sinn, dem Schüler irgendwelche Schaltfunktion (D/R, EXPO, Mischer an/aus oder sonst etwas) zu übergeben, da er mit den Grundfunktionen meist schon ordentlich gefordert ist.
Meine Erfahrung beim L/S-Training für Fächenmodelle zeigt auch, dass ein Schüler nicht bis zu Perfektion im L/S-Betrieb geschult werden kann. Es erleichtert den Einstieg, schont dabei die Modellbauerkasse und führt schneller zum Ziel. Jeder Schüler muss sich aber früher oder später abnabeln und seine eigenen Erfahrungen (inklusive Schredder) sammeln. Wie heißt es bei Autofahren so schön: der Fahranfänger ist nach der bestandenen Fahrprüfung noch weit von der Perfektion entfernt. Er benötigt ca. 5 bis 7 Jahre des täglichen Trainings, um den Status "routiniert" zu erhalten.
MfG
profimc