Reparatur Royal FM Empfänger, Hilfe benötigt

[RoyalFM]

Hallo liebe Multiplex-Mitarbeiter und Forenuser,

ich möchte mich kurz vorstellen und direkt mit meiner ersten Frage in Eure Runde platzen. Wie meist üblich bei neuen Nutzern habe ich natürlich ein Problem und suche Rat .

Mit Modellbau habe ich als Kind/Jugendlicher in den 80ern begonnen und dies bis in die 90er betrieben. In den Jahren seitdem lag mein Focus hauptsächlich auf dem Slotcar-Racing (Carrerabahn in „professionell“) auf nationaler Wettbewerbsebene. RC geriet dabei in den Hintergrund.

Seit einiger Zeit bin ich aber dabei, meine alten RC-Modelle wiederzubeleben. Jetzt habe ich einen Empfänger Royal FM wiederentdeckt, der mir zum Schluss ausgefallen war. Den möchte ich jetzt natürlich reparieren.

Ich habe ihn geöffnet und die drei Verbindungskabel zwischen den beiden Platinen sind alle ab, wobei mir eins glaube ich noch bei der Demontage abgefallen war.

Ich kann nun leider nicht mehr zuordnen, an welche Lötstellen das rote und gelbe Kabel gehören.
Ich konnte zwar die im Bild eingekreisten Stellen als diejenigen Lötstellen identifizieren, wo Kabel dran waren, aber eben die Farben nicht mehr zuordnen .

Kann mir da jemand helfen?

Grüße und schonmal vielen Dank!
Mike

[profimc]

Hallo, Mike!

Ich bin ja auch Fan der alten MULTIPLEX-Geräte und sehe auch zu, dass sie möglichst noch funktionieren. Wenn ich heute noch Zeit finde, suche ih mal einen ROYAL FM Empfänger heraus und öffne ihn. Mal sehen was dabei herauskommt.

Vorab kann man durchaus annehmen, dass das Schwarze Kabel minus (Masse) ist und damit mit den großen Leiterplatenbahnen verbunden ist, insbesondere aber auch direkten Kontakt mit der Minusbank an der Steckerleiste hat. Rot dürfe demach plus sein und mit den Pluskontakten an der Steckerleiste verbunden sein. Schwieriger wird es mit dem gelben Leiter - Impuls/Signal - der die NF-Platine (jene mit der Steckerbank) mit der HF-Platine (da sind die ganzen Spulen drauf) verbindet. Muss ich erst nachschauen, wo da die Lötstelle ist.

Es ist ja ein 35 MHz-Empfänger, also nur für den Flugbetrieb zugelassen. Davon würde ich aber Abstand nehmen. Das ist Technik von Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts und für den Flugbetrieb nicht mehr State of the Art. Das wäre mir zu unsicher: einmal aufgrund des Alters (mehr als 40 Jahre!) zu störanfällig für das Modell und damit den Modellverlust (das Modell ist ja teurer als der Empfänger) und vor allem könnte es zu Schäden bei Dritten kommen (Sach- und Personenschäden).

Eine Reparatur bei MULTILEX dürfte finanziell unattrakiv sein - die Dinger gibt es ab 5 € bei eBay.

MfG
profimc

[RoyalFM]

Danke schon mal, für die Antwort!

Hab jetzt mal die Platine gereinigt und den IC auf der HF Platine gegoogelt, SO42P. Der hat + auf Pin 3 und 5. Daraus kann ich schließen, dass die obere Lötstelle + ist, und die untere die Pulse. Auf der Oberseite ist dort auch der HF-Teil unter der Abschirmung. Macht also Sinn. Ich probier das jetzt mal so.

[RoyalFM]

Zweites Bild weil neuer Benutzer

[Dieter]

Hallo RoyalFM,

die Platinen sehen ja noch recht gut aus. Ich mache ein Bild von den Anschlüssen und stelle das hier ein.
Dann wird es klar, wo die Käbele hingehören.
Versuch wieder einen Schaum zwischen die Platinen zu legen. Nimm aber einen neuen Schaum, da die von MPX verwendeten mit der Zeit verbröseln und die Platinen durch die freigesetzte Säure aus dem Schaum zerstört werden. Das ist nach 40 Jahren normal!
LG Dieter

[Dieter]

Hallo RoyalFM,

so hier mal die Anschlüsse im FM Empfänger.
Ich denke man kann erkennen, wo die Lötpunkte der einzelnen Farben sind. Die gezeigte Platine ist natürlich zerstört. Eben durch den sauren Schaum!

LG Dieter

[RoyalFM]

Super, danke!
Ja so habe ich das gestern auch noch gelötet und getestet. Funktioniert aber leider immer noch nicht.

Spannungsversorgung der HF-Platine funktioniert jetzt aber wieder.
Jemand ne Idee, wo ich am besten anfange zu messen? Oszi ist vorhanden.

[Dieter]

Hallo RoyalFM,
schau mal das Schaltbild: Es stellt deinen Empfänger dar. Hier ist unterschieden in Superplatine und Decoderplatine.
Super meint im prinzip die HF Filterung bis zum Summen PPM. Dann kommen 3 Käbele zur Decoderplatine, die aus dem SummenPPM die diskreten Servokanäle macht.

Vielleicht hilft dir das.
0. Richtiger Quarz und ok?
1. HF ok?
2. Decodierung ok?

LG

[RoyalFM]

Dankeee!

Dann müsste ich ja wie im Bild unten eigentlich die Servosignale auf dem Oszi sehen können, alle hintereinander halt, oder?

Da sind aber nur 2,6 V, platt wie ne Flunder.

D.h. ich muss im HF Teil suchen.

(Jetzt wurde das Bild beim hochladen nach links gedreht )

[Dieter]

Der Sender sollte schon was senden! Ansonsten wird man nichts sehen!
LG Dieter

[RoyalFM]

Na am Sender war nie was dran, da gehe ich von aus, dass der sendet. Eingeschaltet ist er jedenfalls. Mein Oszi kann leider nur bis 20 MHz.

[Dieter]

Ja dann musst du jetzt suchen.
LG Dieter

[RoyalFM]

Sagt mal, gehören die beiden Quarze zusammen? Falls ja, welcher wo kommt rein?
Ich kann mich nicht erinnern, unterschiedliche Quarzpaare besessen zu haben. Andere habe ich jedenfalls nicht gefunden.

[RoyalFM]

34 in Empfänger, 17 in Sender.
Hätte das noch jemand gewusst?

Läuft alles wieder

Morgen alles wieder schön einpacken.
Gute Nacht!

[profimc]

Hallo!

Na ja, auf der Stirnseite steht die Kanalnummer: z. B. S65 und E65.
Es geht aber auch über die aufgedruckte Frequenz:
2 x SF + 455 = EF (zwei mal Sednderfreqeunz plus 45 gleich Empfängerfrequenz)
Die FM-Anlagen (nicht nur MULTIPLEX) arbeiten alle mit Frequenzverdoppelung, die 455 kHz ist die sogenannt Zwischenfrequenz.

Bei Am-Anlagen war es in der Regel anders: SF + 455 = EF. In der AM-Spätzeit gab es aber auch (auch bei MULTIPLEX - sozusagen die letzten AM-Versuche (Ende 70er-Jahre)) Geräte mit Frequenzverdoppelung in denen man die Quarzpaare der FM-Serie verwenden kann.

Heute alles Altmaterial! Wenn es wieder funktioniert: schön - macht ja auch Spass. Aber für den realen Einsatz in einem Modellflieger würde ich doch zu akutem Material raten. Zumindest ausgedehnte Reichweitentests sollten vor dem heben Sicherheit suggerieren.

MfG
profimc

[Dieter]

Hallo profimc,
die roten Empfänger sind gar nicht so schlecht. Wenn die Platine nicht vom Schaum zerfressen ist und der Reichweitentest einiger maßen ok, sind die sehr zuverlässig.
Auch wird heute das 35 MHz Band nicht mehr so ausgelastet, wie zu früheren Zeiten. Und von der Bundesnetzagentur ist es immer noch für Flugbetrieb zugelassen.
Also, wenn die Technik ok ist, kann man da auch nicht groß meckern.
LG Dieter

[profimc]

Hallo!

Ja, die Dinger funktionieren i. A. durchaus und die ROYAL FM Emfänger waren auch nicht die schlechtesten - da waren die UNI 7 und 9er, obwohl erst nach den ROYLs erschienen, weniger zuverlässig. Aber sind wir ehrlich: Wenn wir hunderte von Euros in das Modell stecken, mssen wir nicht die alte Elektronik bemühen - ich jedenfalls nicht, obwohl ich noch viele davon habe. Am Tag des Antikfluges vielleicht ganz ok, aber weniger für den Alltag.

MfG
profimc

[RoyalFM]

Also auf den Stirnseiten meiner Quarze steht nichts (mehr?).

Danke für die Erklärung zu den Frequenzen. Rein aus Interesse: warum hat man das denn so gemacht, mit den unterschiedlichen Quarzen? Muss ja irgendeinen technischen Vorteil haben.

Und noch eine Frage zum Empfänger: für welche max. Versorgungsspannung ist der ausgelegt?

[profimc]

Hallo!

Dafür bin ich zu sehr Schmalspurelektroniker. Bei den AM-Anlagen war es ja fast so - bis auf die Zwischenfrequenz von 455 kHz, die wiederum für die Signalauswertung irgenwie sinvoll war. Bei AM konnte man die Quarze sogar tauschen - was allerdings nicht erlaubt war (ist). Haben wir aber damals gemacht, damit bei gleicher Freuqen z zwei Leute auch gelichzeitig schippern konnten.

Ich denke bei FM hatte es auch damit zu tun, dass man die Ozillatoren bei niedrigeren Frequenzen stabiler halten konnte. Aber das muss hier schon ein echter Elektroniker beantworten.

MfG
profimc

[Dieter]

Hallo RoyalFM
zuerst freut mich mal, daß du es geschafft hast die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen. Die unterschiedlichen Frequenzen haben bei FM Betrieb gewisse Vorteile in der Auslegung des Sendeverstärkers insbesondere, wenn der mehrstufig ist, wie bei MPX. Die Eigenschaften in der der Trennschärfe der Kanäle zueinander wird besser.
Auch die Nebenwellen werden weniger und im Level (Feldstärke) geringer.

Die Empfänger sind in der damaligen Zeit für 6 Volt ausgelegt gewesen. 4 Mignon Batterien a 1,5 Volt.

LG Dieter