Hi, Eric!
Begriffsklärung:
Spoiler sind grundsätzlich Vorrichtungen am Flügel, die i. d. R. auftriebsvernichtetend wirken, also Klappen oder sonstiges, die wie eine Bremsen wirken. Früher hatte man da gern die Bremsen, die senkrecht aus dem Flüge (meist nach oben - Schemp-Hirth oder so ähnlich) ausgefahren wurden. Aber auch Klappen an der Flügelhinterkante, die sehr stark ausgeschlagen werden (80° und mehr) haben eine solche Bremswirkung. Hier steht nicht die Profiländerung im Vordergrund, sondern die Auftriebsvernichtung.
Flaps dienen i. d. R. zur Profiländerung. Mit ihnen kann das Profil so beeinflußt werden, dass moderate Auftriebsverbesserung (Thermikstellung) oder moderaten Abtrieben bewirkt wird. Flaps werden dann auch nur um einige Millimeter nach oben (Speed) oder nach unten (Thermik) ausgeschlagen.
Vor allem in den Zweckseglern à la F3B, F5B, Funray oder ... oder sind heute die 4-Klappen-Flügel der Renner. Bei ihnen wird durch starkes Auslenken der Flaps (meist im Verbund mit Hochstellen der Querruder - das sogenannte Butterfly) die Bremse realisiert.
Natürlich können Puristen jetzt auch sagen: eh, dass ist doch alles Profiländerung und damit Auftriebsänderung. Ja, aber im Alltag ist Spoiler (engl. "Räuber" oder "rauben") eben die Bremse, und Flap die "Auftreibsbeeinflussung" mit moderaten Mitteln.
Anwendung:
Wie werden die unterschiedlichen Anforderungen jetzt realisiert? I. d. R. erfolgt dies durch Mischer, die auf vorhanderen Klappen wirken und entsprechende Steueranteile haben: Spoiler, Flap, Quer, Höhe u. a. Es gibt also nicht mehr die klassischen Servos Spoiler, Flap oder ... Es sind die Anteile in den Mischern, die es tun!
Will man "Bremse", so ist der Spoileranteil in den Mischern Quermix und Flapmix derjenige, der den starken Ausschlag bewirkt. die Porfis legen den Spoileranteil auf den Gashebel, damit feinfühlich gebremst werden kann. Das lässt sich mit einem Schieber oder einer Walze nur unvollkommen regeln.
Will man Speed oder Thermik, so müssen die Flaps (s.o.) einwenig nach oben oder unten ausschlagen. Hierfür wird der Flapanteil in den Mischern eingestellt. I. d. R. liegt Flap dan auf einer Walze - die Profis legen da aber in den Geberoptionen bei Flap für die verscheidenen Flugphasen Fixwerte fest. Dann sind die erprobten Stellungen schnell realisierbar und auch immer in gleicher Stärke. Man muss da nicht mehr an den Schiebern oder einer Walze herumfummeln.
Natürlich bewirken alle Maßnahmen am Flügel eine Lastigkeitsänderung, der i. d. R. durch Tiefenzugabe begegnet wird. Dies automatisiert man durch Einstellungen der Anteile Flap und Spoiler im Mischer Höhenmix.
Natürlich ist es auch möglich, die Flaps mit den Querrudern mitgehen zu lassen: einfach im Flapmix bei Anteil Quer einen Wert wählen. Man kann auch die Querruder mit den Flaps mitgehen lassen: einfach im Fischer Quermix den Anteil Flap bedienen!
Dies kann man bei der COCKPIT SX machen. Hier wird es nur schwieriger, dies "abschaltbar" zu machen. Hier muss man sich mit den Möglichkeiten befassen, Mischer in jeder Flugphase anders zu programmieren zu können. Das ist bei der COCKPIT recht elegant, steht aber nicht so deutlich in der Anleitung!
So, das musst du erst mal verdauen, Eric!
MfG
profimc