Meine Erfahrung mit dem WingStabi TX16 PRO (Swiss Trainer)

[Tambuti]

Multiplex Profi TX16 Mater Edition WingStabi TX16
Die ersten Erkenntnisse:
• Vorwort:
Ich habe mir die Multiplex Profi Master Edition mit dem Empfänger WingStabi TX16 angeschafft. Der Grund war dieser kompakte Empfänger. Da ich sehr viel als Schlepp Pilot unterwegs bin auch an Wettbewerben ist es von Vorteil, wenn man von einem Wingstabi unterstützt wird. Wir Schleppen bei fast allen Windverhältnisse. Ich habe nun den neuen Empfänger in meinen in meinen Bruckmann Swiss Trainer 3.6m Spannweite eingebaut. Der Trimmflug war schnell erledigt und mein Swiss Trainer fliegt wie mit der alten Steuerung. Nun habe ich mich an die Einstellungen des Wingstabi gewagt und musste folgendes feststellen.
• Bei der Knüppelbewegung gibt es zum Servoweg unterschiede sobald der Wingstabi in aktiviert wird (Position 2/3). Auch laufen die Servos in den letzten 25-35% gedämpft zurück in die Mitte. Ich habe die nachfolgenden eingestellten Werte in meiner Werkstatt mit 7 Servos gemacht nachdem ich im Flug einige Schwierigkeiten bei der Landung hatte. Einstellung Wingstabi 2, Knüppelweg 15% Servoweg 100%.

• Einstellung A, Höhenruder Empfindlichkeit 60, Wendigkeit 50,
- Einstellung Position 1 Wingstabi, Servoweg 0-100% zu Küppelweg 0-100%
Servos laufen Proportional zum Knüppel zurück auf null
- Einstellung Position 2 Wingstabi, Servoweg 0-100% zu Küppelweg 0-90%
Servos laufen nicht proportional zum Knüppel zurück auf null.

• Einstellung B, Höhenruder Empfindlichkeit 120, Wendigkeit 50,
- Einstellung Position 1 Wingstabi, Servoweg 0-100% zu Küppelweg 0-100%
Servos laufen proportional zum Knüppel zurück auf null
- Einstellung Position 2 Wingstabi, Servoweg 0-100% zu Küppelweg 0-50%
Servos laufen nicht proportional zum Knüppel zurück auf null.

• Einstellung C, Höhenruder Empfindlichkeit 120, Wendigkeit 25,
- Einstellung Position 1 Wingstabi, Servoweg 0-100% zu Küppelweg 0-100%
Servos laufen proportional zum Knüppel zurück auf null
- Einstellung Position 2 Wingstabi, Servoweg 0-100% zu Küppelweg 0-90%
Servos laufen nicht proportional zum Knüppel zurück auf null.

• Fragen an die Technik:
- Warum verstellt sich der Knüppelweg zum Servoweg wenn ich den Wingstabi aktiviere (Position 2/3). Ich habe mit verschiedenen Flächen-Gyros meine Erfahrungen gemacht und bei keinem verstellt es den Küppelweg zum Servoweg.
- Wenn ich meine Knüppel (Servos) bewege sollte der Wingstabi die Servos sofort frei geben und nur in der Knüppel Ruhe Position seine Arbeit übernehmen.
- Bei der Einstellung „Empfindlichkeit“ sollte man die Möglichkeit für Automatisch oder Handeinstellung haben. Bei Automatisch sollten die Servos IMMER den gleichen Knüppelweg haben und auch NICHT gedämpft zurück in die Nullposition fahren. Damit verändert sich das Fluggefühl.

• Weitere Informationen:
- Die Querruder und das Seitenruder reagieren wie das obige beschriebene Höhenruder

• Fazit:
Das heisst, dass wenn ich die Empfindlichkeit erhöhe muss ich die Wendigkeit zurück nehmen. Das kann ich aber nicht erfliegen! Wenn ich die Wendigkeit über einen Schieber verstelle verstellt es der Knüppelweg zum Servoweg.
In der Multiplex Werbung heisst es ganz klar;
Das Wingstabi System passt sich dem Piloten an nicht der Pilot an das Wingstabi System!
Für mich stimmt der obige Werbesatz NICHT da sich die Steuerung (Knüppelweg) verändert.

• Nun bin ich meine Sorgen losgeworden und bin in der Zwischenzeit von der Multiplex TX16 Master Edition voll überzeugt. Die Steuerung ist zum Vergleich von Futaba FX32 einen Quantensprung vorwärts. Mein Entscheid von Futaba auf Multiplex zu wechseln war RICHTIG. Jetzt bräuchte ich nur noch ein paar umsetzbare Tipps!
Einen schönen Fliegergruss
Bruno

[alberterhard]

Hallo
Hatte am Anfang mit unserer Piper 3,30m Spw. das gleiche Problem Knüppelweg 30%-Servoweg 100%.
Fliege im Schleppbetrieb bei allen Rudern, Quer/Seite/Höhe nur im Dämpfermodus Phase 2 ohne Integral-Anteil also auf 0 gestellt!
Integral: 0
Rücklauf 200
Geberabhängiger Rücklauf 30
Rücklaufverzögerung 50
Fliegt sich wie auf Schienen, Knüppelweg 40% - Servoweg 100% soll im Flug nichts ausmachen.
Der richtige Weg wäre eventuell mit einem Mausklick die Phase 2 auf nicht Optimiert zurückzusetzen.

Gruß Albert

[Tambuti]

Hallo Albert
Vielen Dank für deinen Bericht. Ich finde es Schade, dass sich bezüglich dieses Problems noch kein Multiplex Mitarbeiter gemeldet hat. Nun da es Winter ist und ich ein bissen Zeit hatte habe ich meine Erfahrungen mit meinem Swiss Trainer in einem Bericht (Dokumentation für Schleppmaschinen) zusammengefasst. Mit diesen Einstellungen in allen 3 Kreisel-Phasen ist der Knüppelweg = Servoweg. Das Modell hat sich in allen 3 Kreisel-Phasen so wie erwartet verhalten. Auch habe ich mit der Kreisel-Phase 2 und 3 Landungen gemacht. Ich muss dazu sagen, dass wir einen leichten Westwind hatten der ideal für Landungen war. Das Landen im Heading Modus ist gewöhnungsbedürftig und nicht ganz ohne. Schön wäre es, wenn ich die Landeklappen im Heading Modus setze (Flugphase 3), dass nur das Höhenruder auf Gedämpft umschaltet.

Wenn jemand interessiert ist meinen Bericht zu lesen kann sich bei mir melden.
Albert ich habe dir den Bericht per E-Mail gesendet.

Liebe Fliegergrüsse
Bruno

[Steffen]

Hallo Bruno,

die Diskussion wurde schon 100mal geführt, nicht nur in diesem Forum. Der Knüppelweg und der resultierende Servoweg am Boden hat bei einer Regelung keinerlei Relevanz. Auch schreibst Du hier im PROFI TX Unterforum und nicht da wo Wingstabi-Themen hingehören.

Um das Thema Servoweg nochmal kurz zu beschreiben:

Wenn eine Regelung aktiv ist, dann ist die Reaktion der Servos am Boden nicht von Belang. Wenn die Regelung aktiv ist, dann wird eine Drehrate gesteuert, kein Ruderausschlag. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten. Ein scheinbarer Totbereich des Knüppels bei aktiver Regelung sagt nichts über das Flugverhalten aus. Das Modell steht eben stationär am Boden und bewegt sich nicht. Im Flug kommt es mitnichten zu einem Totbereich. Es ist sogar so:. Wenn das Modell sehr schnell fliegt wird nur ein kleiner Ausschlag benötig um eine Drehrate zu errichent. Ist es sehr langsam - oder bewegt sich gar nicht - dann wird eben ein sehr hoher Ausschlag gefahren. Das Wingstabi ist in der Lage die Drehrate zwischen Langsam- und Schnellflug anzugleichen. Der Effekt wird mit steigendem i-Anteil stärker.

Zu den "langsamen Servorückläufen":

Ich verstehe schon dass bei Nutzern, die mit Kreiseln noch keine grosse Erfahrung haben, das langsame Servorücklaufen oder gar das Stehenbleiben selbiger in den vollen Headinghold-Modi erstmal Verwirrung erzeugt. Aber auch hier ist es so: Am Boden hat das Verhalten der Servos keine Aussagekraft. Die Servos werden weder zu langsam noch irgendwie zeitverzögert angesteuert. Man kann das ein wenig sehen - steuert man die ganze Zeit aktiv am Knüppel bewegt sich das Servo sofort. Lässt man den Knüppel los, dann läuft das Servo langsam zur Neutralstellung zurück. Dieses Verhalten kommt vom I-Anteil und dem Rücklauf. Je kleiner der Rücklauf ist, also je langsamer das Servo in die Neutralposition zurückkehrt, desto näher liegt das Verhalten am Headinghold Modus. Man kann das also stufenlos einstellen. Der I-Anteil sorgt für eine extreme Spurstabilität und auch für das Angleichen der Drehraten bei Langsam/Schnellflug.

Nicht jedes Modell ist dafür geeignet mit einem I-Anteil geflogen zu werden. Besonders bei Seglern ist dies oft problematisch. Und nicht jeder Pilot mag dieses Steuerverhalten. Das ist aber auch kein Problem. Die Regelung ist mit 2 Klicks auf den jeweils anderen Dämpfungsmode umzustellen. Dazu geht man beim Launcher in der Toolbar auf die Nummer der gewünschten Flugphase und drückt die rechte Maustaste. Man kann damit die Flugphase auf Standardwerte zurücksetzen - hier werden dann auch optimierter Dämpfungsmode (mit I-Anteil) und normale Dämpfung angeboten.
Wer also den normalen Dämpfungsmode probieren will, einfach auf Dämfungsmode zurückseten lassen. Bitte nicht einfach den I-Anteil auf 0 drehen - das ist nicht der korrekte Weg!

Zu der Abhängigkeit Empindlichkeit / Drehrate:

Ja in der Tat ist die Drehrate ein Teil der Regelung - wenn man die Empfindlichkeit aufdreht dann ändert sich die Drehrate in einem gewissen Bereich. Wenn man die Empfindlichkeit komplett auf 0 stellt, dann hat man kaum noch Drehrate. In der Praxis finde ich das aber eigentlich kein Thema. Man legt die Empfindlichkeit einfach auf einen Schieberegler um das Modell einzufliegen. Wie schon erwähnt sollte der Bereich aber so gewählt werden dass die Empfindlichkeit nicht bis 0 runter geht. Wenn Du nun das Modell mit Regelung einfliegst dann gehst Du mit dem Schieberegler hoch bis Du zufrieden bist und keine Schwingungen auftreten. Wenn Dir die Drehrate nicht gefällt, kannst Du diese dann per Wendigkeit am Wingstabi anpassen. Klassisch bei Modellen ohne Stabi hättest Du da DualRate eingestellt. Es ist ansich das selbe, nur an andere Stelle

Ich hoffe das hilft Dir weiter

Lieber Gruss,
Steffen

[Tambuti]

Guten Tag Steffen

Vielen dank für deine prompte Antwort. Nun ich möchte etwas klarstellen. Ich bin erst vor 1 1/2 Monaten zu Multiplex (vorher Futaba) gewechselt, dass dieses Thema schon 100 mal angesprochen wurde wusste ich nicht, und dass ich im falschen Thema war ist mir nicht aufgefallen. Für diese beiden Verfehlungen möchte ich mich entschuldigen. Übrigen mit den Einstellungen die ich in meinem Bericht habe fliegt mein Swiss Trainer wirklich gut. Im Schleppbetrieb Heading weicht er nicht von der eingestellten (Gesteuerten) Steigrate ab.

Nun zurück zum Thema.

Schön wäre es, wenn ich die Landeklappen im Heading Modus setze (Flugphase 3), dass nur das Höhenruder auf Gedämpft umschaltet?

Siehst du da eine Möglichkeit?

Als Schlepp Pilot hätte ich noch einen Wusch! Ist es Möglich die Höhen Ansage von 0 Meter bis unendlich in 50 Meter Schritten anzusagen? Da ich bei den Grosssegler Akro schleppe und die Ausklinkhöhe in einen Wettbewerb (Limited) auf 450 Meter und der andere Wettbewerb (Unlimited) auf 550 Meter geklinkt wird. Das wäre einfach Super!!!

Liebe Fliegergrüsse
Bruno

[Steffen]

Hallo Bruno,

"Verfehlungen" ist jetzt ein wenig übertrieben Ich wollte damit eigentlich nur sagen dass mir durch das falsche Unterforum Dein Post nicht direkt aufgefallen ist. Es war eher Zufall dass ich darüber gestolpert bin. Bei der Profi TX kenne ich mich nicht so gut aus, daher kann ich Dir da leider kein Tip wegen den Ansagen geben.

Wegen dem Headingmodus:
Wenn Du die Standard-Parameter der Kreiselphse 3 benutzt hast, dann ist das Seitenruder bereits im Dämpfungsmodus. Allerdings mit I-Anteil. Du kannst mal versuchen den Rücklauf zu erhöhen, ob es Dir dann so passt - oder Du änderst die Einstellungen indem Du von Hand die I-Empfindlichkeit auf 0 setzt und dafür den D-Anteil auf 15.

Die Regelparameter selber kann man nicht umschalten - aber Du hast ja 4 Kreiselphasen zur Verfügung. Du kannst Dir die Kreiselphase 3 auf 4 kopieren (Drag&Drop) und dann in Phase 4 nur das Seitenruder in den erweiterten Einstellungen umstellen

Lieber Gruss,
Steffen

[Tambuti]

Hallo Steffen

Danke für die schnelle Antwort. Ich glaube da hasst du etwas falsch verstanden.

Steffen.... und dann in Phase 4 nur das Seitenruder in den erweiterten Einstellungen umstellen
Bruno.... nur das Höhenruder auf Gedämpft umschaltet?

Mir ist schon klar, dass im Heading Modus das Seitenruder im Dämpfungsmodus ist und das ist OK so. Ich spreche vom Höhenruder. Das Höhenruder ist im Heading Modus störend bei der Landung. Aber dein Tipp mit der Kreiselphase 4 ist natürlich genial. Da kann ich mit meiner Flugphasen 3 auf die Kreiselphase 4 umschalten. Das probiere ich im laufe dieser oder nächste Woche aus und melde mich mit dem entsprechenden Resultat.

Liebe Fliegergrüsse
Bruno

[Steffen]

Hallo Bruno,

oh das hab ich verwechselt - aber der Tip gilt natürlich genauso für das Höhenruder

Gruss Steffen