Funcub XL mit Schwimmern

[isidor]

Hallo Gemeinde
Kann mir jemand ein paar Worte zum Startverhalten der Funcub XL auf dem Wasser schreiben? Welche Erfahrung habt Ihr gemacht?

Meine FCXL fährt zunächst einwandfrei los, steigt super auf die Kufen und kracht wenige Meter weiter plötzlich und unerwartet nach einer oder der anderen Seite Weg. Gerade so als ob sie übersteuert. Netterweise steht sie stabil auf den Schwimmern und kippt nicht um. Ich kann direkt einen nächsten Startversuch unternehmen.
Da es dann manchmal auch klappt und ich einen erfolgreichen Start hinlege, bin ich mir recht sicher, dass ich das Thema mit etwas mehr Geschick an den Knüppeln in den Griff bekommen kann. Aber was mich stutzig macht ist, dass ich früher bereits ein Wasserflugzeug ähnlicher Bauart hatte und dies absolut unkritisch auf dem Wasser war. Ich konnte es damals auf dem Wasser fahren, fast wie ein Rennboot. Der Start war völlig unkritisch.
Ich glaube daher schon, dass es eine Besonderheit an der FCXL gibt, die es bei anderen Modellen nicht hat.
Eines Vorweg - Nein, es hängt nicht mit einem nervösen Finger am Seitenruder zusammen
Mir fällt auf, dass die Schwimmer relativ kippelig an den stabilen Aluträgern angeschraubt sind. Könnte eine Versteifung hier Besserung bringen? Oder vielleicht das einsetzen von kleinen Führungskielen am Ende der Schwimmerstufe?

Vielen Dank für jeden Hinweis!

[mdk]

Hallo Isidor,

setze die Klappen mit kleinem Ausschlag und gib etwas Höhenruder. Ist die Startgeschwindigkeit erreicht, mit etwas Höhe raus aus dem Wasser und Klappen weg. So geht das bei mir immer.

Gruß,
Manfred

[isidor]

Jo, vielen Dank für den Tip. Wie geschrieben - ich dachte mir schon, dass ich mit etwas Knüppelübung die FCXL zuverlässiger aus dem Wasser bekomme. Aber es wundert mich, dass es so ein Thema ist. Ein derart kritisches Fahrverhalten auf dem Wasser ist mir fremd und ich würde mir wünschen eine Erklärung dafür zu finden ...

[mdk]

Hmm,

ich hab keine Ahnung, welche anderen Wasserflieger Du schon hattest/hast. Je nach Schwimmertyp verhalten die sich bei schneller Fahrt auf dem Wasser anders. Die FCXL-Schwimmer sind nicht "gekielt", kommen damit schlagartig aus dem Wasser, während die mit Kiel sich langsamer vom Wasser lösen und damit bei etwas Schräglage gutmütiger sind. Die glatten Schwimmer sind bei Schräglagen etwas kritischer, haben aber etwa auf Schneeflächen Vorteile und beim Wassern spritzt es deutlich weniger zu den Seiten.

Auch das Wasserruder der FCXL am Heck kann zu Problemen beim Abwassern führen, wenn nicht genau gegen den Wind gestartet wird: Seitenwind auf dem Seitenruder drückt das Modell seitlich, das Wasserruder noch unter Wasser will wegen der Fahrt aber geradeaus. Im Moment des Abhebens gibt es dann einen kurzen "Schlag".

Gruß,
Manfred

[isidor]

Jo, das Wasserflugzeug das ich zuvor hatte, war die gleiche Bauart, allerdings etwas kleiner (1,4m Spannweite). Es hatte allerdings ebenfalls solche flachen, ungekielte Schwimmer. Aber ich hatte kleine Führungskiels am Ende der Kufe eingeklebt. Ein kleines Stück ABS Kunststoff sollte für eine bessere Führung auf dem Wasser sorgen. Keine Ahnung ob das der Bringer war. Wenn die Saison wieder beginnt werde ich es an meiner FCXL mal testen.
Die original Wasserruderkonstruktion der FCXL habe ich nicht umgesetzt. War mir zu hässlich. Ich habe ein echtes Wasserruder an einem Schwimmer verbaut. Von hier kann das Problem aber eher nicht kommen, weil die FCXL - wie geschrieben - mal nach der einen und mal nach der anderen Seite abhaut. Ausserdem geht das Wasserruder einwandfrei aus dem Wasser, wenn sie auf den Kufen steht, sprich kurz bevor sie abhaut.

Der Hinweis darauf, dass jede Kufe ja sehr plötzlich aus dem Wasser geht, könnte ein interssanter Ansatz sein ... Wenn es hier nur einen kleinen Moment lang zu einem Unterschied zwischen beiden Kufen kommt, habe ich einseitig einen sehr viel höheren (Wasser-) Widerstand. Wenn sie dann beginnt in diese Richtung zu drehen, würde die Drehung durch den Auftrieb des Aussenflügels unterstützt werden und sie schleudert in die Kurve ... Hmm ...
das werde ich mal weiterrverfolgen

Vielen Dank nochmal!

[mdk]

Ja,

das Wasserruder ist bei mir auch im Schwimmer, siehe meinen Testbericht im RC-Network unter "http://www.rc-network.de/forum/content.php?page=6".

Gruß,
Manfred

[isidor]

HiHi, witzig!
Genau von diesem, Deinem Testbericht habe ich die Anregung und es auch genauso umgesetzt Hier mal vielen Dank dafür!

[mdk]

Tja,

gern geschehen. Ich hatte mir seinerzeit die FCXL gakauft und war bis auf die im Artikel erwähnten Kleinigkeiten begeistert, bin es noch immer. Etwa 30% der Flüge finden mit Schwimmern statt, und durch meine "Rudermodifikation" bisher ohne "Umfall-Unfall".

Gruß,
Manfred

[Typhoon-Speeder]

Hallo Isidor,

fliege auch die FunCub XL mit Wasserkufen, allerdings mit dem Wasserruder am SR, wie original vorgesehen. Dies ist mein erster Wasserflieger, sodass mir da der Vergleich fehlt. Die Tendenz, dass die FunCub manchmal beim Start "abbiegt" ist bei mir auch vorhanden. Mit etwas Übung und Konzentration beim Start ist das aber in den Griff zu bekommen. Zumindest hat das bei mir geklappt. Irgendwelche Tendenzen zum Umkippen oder Kopfstand gabs bei mir absolut keine, sodass der manchmal etwas unsauber aussehende Start kein echtes Problem darstellt. Beim Start mit Klappen und auch mit mehr Gas ist die Funcub auch so schnell aus dem Wasser, dass zum "Einhängen" und damit zum "Abbiegen" auch kaum noch die Möglichkeit besteht.

Demnächst baue ich noch die Pilatus mit Schwimmern auf. Mal sehen, wie das mit der dann läuft.

Gruß Kai

[isidor]

Jo, ich denke auch, dass ich den "Abbieger" mit Landeklappen und kurzem Startvorgang ausbügeln kann. Aber eigentlich will ich das nicht. Ich liebe den Anblick, wenn ein Wasserflugzeug langsam Geschwindigkeit aufbaut und sich dann vorsichtig von der Oberfläche löst. Eigentlich geht es mir mein Wasserflug genau darum. Sobald sie in der Luft ist, könnt' ich schon wieder landen
Mal schauen was in der nächsten Saison geht. Ich werde wohl mal einen kleinen Führungskiel an jedem Schwimmer testen ...

[BeAi79]

brauchts das Steuerruder? Seitenruderanbau? gehts nicht auch ohne?

[isidor]

Ich habe nicht die originale Wasserruderkonstruktion (finde ich hässlich), sondern ein direktes Wasserruder an einem Schwimmer, mit einem Miniservo im Schwimmer. Da selbiges von schlechter Qualität war, ging es schon 2x kaputt und ich war gezwungen ohne Wasserruder, bzw. sogar mit schräg gestelltem Wasserruder zu fahren - geht auch.
Erstaunlich gut sogar. Einziger Nachteil: man muss immer so viel Fahrt haben, dass das Seitenruder Wirkung zeigt. Auch gegen Seitenwind lässt es sich etwas schwerer angehen. Klappt aber. Ich möchte das Wasserruder daher als netten Luxus bezeichnen. Es sieht halt nett aus, wenn man bei langsamer Fahrt noch gezielt das Ufer ansteuern kann. Durch die notwendige erhöhte Fahrt nur mit Seitenruder, wirkt es immer etwas hektisch.

[mdk]

Hi Kollegen,

klar geht es meistens auch ganz ohne Wasserruder. Meistens, nicht immer: Es kann durchaus passieren, dass man etwa in Ufernähe nicht mehr genug Fahrt aufnehmen kann, um das Seitenruder zur Kurskorrektur zu nutzen. Mit Wasserruder wäre man da noch rumgekommen, aber ohne droht der Marsch ins Schillf oder auf den (gegenüberliegenden) Strand ...

Manfred

[isidor]

Soderle,
inzwischen hatte ich Gelegenheit unter idealen Bedingungen viele, viele Wasserstarts und -landungen durchzuführen. Zuvor hatte ich kleine Führungskiele vor der Abrißkante der Schwimmer eingeklebt - in der Hoffnung, dass die Ausbrecher aufhören:

Meine Bilanz ...
* Ich denke sie lässte sich besser starten als zuvor. Aber ich habe keine Gegenprobe gemacht. Es bleibt klar subjektiv.
* Trotzdem ... auch wenn 10 Starts gutgehen, kann der 11 wieder im Schleudern enden. Einmal ist sie mir dabei sogar auf den Rücken gefallen. Der Start ist und bleibt für mich der kritischste Teil an der FunCub XL mit Schwimmern
* Bedingungloses ausrichten gegen den Wind, ganz leicht gesetzte Wölbklappen und Finger weg vom Querruder, sind Vorteilhaft.
* Bei leichtem Wellengang scheint der Start zuverlässiger zu klappen als bei Glattwasser.
* In der Luft, fliege ich mit entspannt mit ca 12A aus 6S eine gefühlte Ewigkeit.
* Am meisten Spaß macht das Landen. Das klappt praktisch immer wie aus dem Bilderbuch
* Mein Wasserruder an einem Schwimmer tut soweit seine Dienste. Beim nächsten Mal würde ich das Blatt noch etwas länger gestalten. Aktuell ist die Wirkung manchmal etwas schwach:

Fazit ... keine Ahnung
Klar bekommt man die Funcub mit den Schwimmrn in die Luft. Mit etwas Übung klappt es zuverlässiger, ist aber nach wie vor ein unschöner Spannungspunkt. Da ich ein solches Verhalten bei keinem anderen Wasserflieger beobachtet habe, bleibt etwas Enttäuschung zurück. Aktuell habe ich nicht das Gefühl, dass die Schwimmer dem Qualitätsstandard der Funcub gerecht werden.
Ich werd' irgendwann nochmal an die Baustelle rangehen. Vielleicht mal völlig andere Schwimmer ausprobieren ...

[HG73]

Servus zusammen,

nun habe ich also auch Schwimmer für die FC XL. Als ich den Schwerpunkt überprüft habe ist mir aufgefallen, dass der Vogel mit den montierten Schwimmern sehr hecklastig geworden ist. Beim testweisen Wiedereinstellen des Schwerpunkts habe ich ganz vorne auf den Schwimmern insgesamt 90 g gebraucht! Das erscheint mir schon sehr viel.

Jetzt habe ich zwei Fragen zum Thema Schwerpunkt:
- musstet ihr auch soviel Gewicht zugeben?
- ist vielleicht die Hecklastigkeit gewollt, weil die Schwimmer aufgrund des Luftwiderstands einen Ausgleich um die Querachse erzeugen?

Und noch eine Frage zum Einsatz im Schnee:
- Wenn der Schnee etwas fester (oder firnig) ist, reißen dann die Kanten aus? Hat jemand schon mal die Unterseite der Kufen mit Landekufenfolie mechanisch geschützt?

Vielen Dank und Grüße,
HG73

[mdk]

Hi,

nein, beim Umstellen vom Rad-Fahrwerk zu den Schwimmern
nehme ich keinen Gewichtsausgleich vor, Schwerpunkt scheint
also mit Rad und Schwimmern (fast) identisch und stets fliegbar.

Manfred

[isidor]

Hatte ich auch nie gemacht. Der Schwerpunkt verschiebt sich durch die Schwimmer eh' soweit nach unten, dass es gar nicht so einfach wird, durch Unterstützung an den Tragflächen die tatsächliche Position zu ermitteln. Hinzu verändert der Luftwiderstand der Schwimmer auch das Flugverhalten deutlich.
Fliegbar war sie immer. Kritisch war nur das Abheben vom Wasser. Das ging nie "scale", sondern immer nur zügig ab nach oben. Am besten mit etwas Wölbklappe.